Expedition zum Cerro Aconcagua (6/14)
Puente del Inca (2725m)
Tag 3
Der kleine Ort Puente des Inca besteht zur Hälfte aus einer Kaserne (nördlich der Strasse). Der südliche Rest besteht aus einer Jugendherberge (zwei Sterne Hotel genannt), einem seit den Sechzigern nicht mehr genutzten Bahnhof, einem Kiosk, einigen Souvenirständen und der namensgebenden natürlichen Brücke. Diese überspannt ca. 47m und ist gute 28m breit. Seitlich unter ihr wurde auch ein Kloster in den Fels gebaut. Was dies noch beeindruckender macht, ist die Tatsache, dass wenige Meter darüber eine Schwefelquelle die Brücke und das Kloster mit einer dicken gelben Schicht überzogen hat, so dass sie sich inmitten des rötlichen Fels und des meist blauen Himmels kontrastreich hervorhebt.
Als erstes packten wir alles für die Mulis, da diese am nächsten Morgen früher als wir aufbrechen sollten. Im Grunde packten wir alles ein, was wir nicht für die Nacht brauchten. Nachdem wir also alles verpackt und das Dorf in alle erdenklichen Richtungen abgelaufen waren, wollten wir einen kleinen Akklimatisierungsspaziergang machen (Faustregel 150hm über Schlafhöhe), da wir mit dem Bus nicht unerhebliche 2000hm erklommen hatten.
Da die Inkabrücke für den Übertritt gesperrt ist, blieb uns nur der nördliche Hang. Wir liefen also guten Glaubens die Strasse runter, bis wir der Meinung waren, die Kaserne hinter uns gelassen zu haben. 15 Minuten später hielt uns ein Wachposten auf und belehrte und eines besseren. Nachdem wir durch den Haupteingang eskortiert wurden, entschieden wir uns auf einen Akklimatisierungstrunk am Kiosk zu beschränken. Des Weiteren hatte dieser das letzte günstige Bier im Angebot (7 Peso/Liter ca. 1,20 EUR, später 3 US$ für eine 0,33 Dose). So wurde die Wartezeit bis zum Abendessen nach dem Blick ins Sturmgewehr angenehm verkürzt ;-)
Tag 4
Durch die starken Winde, die dauernd über Puente del Inca hinweg zogen, hat sich unser Australier leider recht ordentlich erkältet. An sich waren die meisten von uns medizinisch gut ausgerüstet - nur waren alle Medikamente in den Packsäcken für die Mulis. Nach einer von unüberhörbaren Niesattacken geprägten Nacht ging es dann zum Eingang des Nationalpark des Aconcagua. Zum Glück überstrahlte die Erwartung an den Beginn des Treks den vorhandenen Schlafmangel.