Vergleich von LVS-Geräten und LVS-Techniken
Es gibt derzeit eine grosse Auswahl an Geräten auf dem Markt. Hierbei ist das Problem, das die Unterschiede meist nur klein und nur bei Praxistests zu entnehmen sind. Daher sei jedem geraten mehrere Geräte auszuprobieren (z.B. bei einem Lawinenkurs) und das Gerät auszuwählen mit dem man in der Testpraxis am besten klar gekommen ist.
Derzeit werden analoge, digitale und analog-digitale Geräte verkauft. Bei einer Neuanschaffung sollte man auf jeden Fall ein volldigitales Gerät kaufen! Analog-digitale Geräte sind an sich nur ein Ein-Antennen-Gerät, das mit einer optischen Anzeige die Suche unterstützt. Die Fehleranfälligkeit und das Suchmuster bleibt dagegen wie bei einem einfachen analogen Gerät und ist folglich nicht mehr zu empfehlen.
Feldlinien eines sendenden LVS Geräts
1-Antennengeräte
Dieser Kategorie gehören alle analogen Geräte an. Man erkennt die Richtung in die man sich bewegen muss nur anhand der Lautstärke des Pieps. Bei diesen Geräten kann man kurz vor dem Opfer, also da wo sich die Feldlinien sehr stark krümmen, leicht den Kontakt verlieren, wenn man sich zu schnell bewegt. Preis: bis ca. 200 EUR aber nicht zu empfehlen!
2-Antennengeräte
Diese Geräte entsprechen der ersten Generation der digitalen Empfänger. Sie haben eine einfache Signalverarbeitung, die Entfernung und Richtung zweidimensional anzeigen kann. Preis: ca. 250 EUR
3-Antennengeräte
Dies ist die aktuelle zweite Generation der digitalen Geräte. Sie haben im Vergleich zu zwei Antennen noch eine dritte Dimension als Berechnungsgrundlage und zeigen daher kein falsches Distanzmaximum an, wenn der Empfänger im Lot zu einer Feldlinie des Senders steht. Preis: ca. 300 EUR
Eine Empfehlung können wir (derzeit) nur den Tracker DTS und den Pieps DSP aussprechen. Der Tracker (den wir alle selber benutzen) hat zwei Antennen und eine schnelle Signalverarbeitung. Ferner werden Distanzmaxima, die in der unmittelbaren Umgebung des Versuchütteten bei der 2-Antennentechnik auftreten können, richtig erkannt und angezeigt. Des weiteren ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Wer nicht auf ein studentisches Budget zurückgreifen muss, sollte sich den Pieps anschauen. Der Mehrpreis von ca. 50 EUR wird durch die 3-Antennentechnik gerechtfertigt, die als Folge präzisere Entfernungs- und Tiefenangaben liefern.
Tracker DTS von Backcountry Access | Pieps DSP von Stubai Bergsport |
Ein kleiner Ausblick: der für Anfang 2007 angekündigte s1 von Ortovox sieht sehr vielversprechend aus. Er kann auf seinem Display mehrere Verschütte mit deren Tiefen einzeln darstellen und ermöglicht so eine extrem schnelle Bergung. Wie gut dieses Gerät wirklich ist werden tests zum Start der Saison 2007/08 zeigen.
Der vollständigkeitshalber sei noch erwähnt das das Recco System kein Ersatz für ein LVS-Gerät darstellt. Es dient nur dem 'Pisten-Skifahrer' als Notfallsystem. Eine Kameradenrettung, die meist die einzige Rettung bedeutet, kann damit NICHT durchgeführt werden.